Ferdinand Hodler wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater, der
Schreiner Johannes Hodler, starb früh an Schwindsucht. Die Mutter, Margarete
Hodler, in zweiter Ehe mit dem Dekorationsmaler Gottlieb Schüpbach verheiratet,
starb 1867 und liess acht Kinder zurück. Ferdinand war der Älteste. 1865 hatte
Ferdinand Hodler als 12-Jähriger die Werkstatt des alkoholkranken Stiefvaters
übernommen und ernährte nun die Familie.
In Thun trat er um 1868 eine Lehre als Ansichtenmaler an. Mit 18, inzwischen Lehrling
des Vedutenmalers Ferdinand Sommer, ging er Ende 1871 nach Genf, malte Firmenschilder
und kopierte Bilder im Musée Rath, wo er schliesslich von Barthélemy Menn entdeckt und dessen
Schüler wurde. In den folgenden Jahren studierte Hodler die Alten Meister und
orientierte sich an den grossen Künstlern seiner Zeit, so etwa an Camille Corot
und Gustave Courbet. 1878/1879 unternahm er eine Reise nach Spanien, wo er sich
u. a. mit den Werken Velázquez auseinandersetzte. 1881 arbeitete er mit anderen
Menn-Schülern am Bourbaki-Panorama des Historienmalers Edouard Castres.
Mitte der 1880er Jahre begann Hodler sich von den künstlerischen Vorbildern seiner frühen
Jahre zu lösen, ab 1885 entstanden Bilder im von ihm entwickelten, Parallelismus genannten
Stil. Im Dezember 1885 hatte er im Genfer Cercle des Beaux-Arts seine erste Einzelausstellung.
Die zweite Soloschau wurde ihm 1887 im Kunstmuseum seiner Heimatstadt Bern ermöglicht.
Sein Sohn Hector wurde 1887 geboren. 1889 heiratete er Bertha Stucki, die Ehe
wurde aber bereits 1891 wieder geschieden.
Mit seinem Gemälde Die Nacht (1889) gelang Hodler der Durchbruch: Die Ausstellung des Bildes
im Musée Rath in Genf, das sich mit Schlaf, Tod und Sexualität beschäftigte, wurde in
letzter Minute verhindert und das Gemälde als sittenwidrig verurteilt. Eine daraufhin privat organisierte
Ausstellung wurde zum grossen Erfolg. Es folgten Ausstellungen und Ehrungen in Paris, München und Venedig.
1892 stellte er im Salon der Rosenkreuzer in Paris das Gemälde Die enttäuschten
Seelen aus und schloss sich dieser Bewegung an. Im Jahr 1897 gewann Ferdinand
Hodler einen Wettbewerb zur Ausschmückung der Waffenhalle des Schweizerischen
Landesmuseums in Zürich, das Thema war Der Rückzug der Schweizer aus der
Schlacht von Marignano im Jahr 1515. Hodlers Entwürfe führten zum grössten
Kunststreit, den es bis zu diesem Zeitpunkt in der Schweiz gegeben hatte, da der
Direktor des Landesmuseums, Heinrich Angst, seine Entwürfe boykottierte und erst
eine Delegation des Bundesrats aus Bern nach Zürich reisen musste, um Hodlers
Werke abzusegnen.
Zwischen 1896 und 1899 erteilte Hodler Zeichen- und Malunterricht am Gewerbemuseum
in Freiburg. Als Schüler hat er vor allem Oswald Pilloud, Hiram Brülhart, Raymond Buchs
und Jean-Edouard de Castella. Am 12. März 1897 gab er einen Vortrag mit Titel Die Mission
des Künstlers vor dem freiburgischen Kunstverein.
An der Weltausstellung in Paris 1900
bekam Hodler die Goldmedaille für drei seiner ausgestellten Werke. Bis 1900
beschickte Hodler über 200 Ausstellungen. Er war jetzt einer der führenden Maler
in Europa, was auch seine bis dahin eher prekäre wirtschaftliche Lage
verbesserte. Noch im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Wiener und der Berliner
Secession, 1904 auch der Münchner Sezession.
1908 lernte Hodler Valentine Godé-Darel (1873–1915) kennen, die seine Geliebte wurde
und mit der er die Tochter Paulette Magnenat-Hodler (1913–1999) hatte. Diese wird
später auch Malerin.
Hodlers späte, expressionistisch anmutende, einfache
Landschaftsgemälde machten ihn auch zu einem der bedeutendsten Maler der
Alpenlandschaft. In Deutschland wurde er 1914 aus fast allen
Künstlervereinigungen ausgeschlossen, als er einen Protestbrief gegen den
Beschuss der Kathedrale von Reims durch die deutsche Artillerie im Ersten
Weltkrieg unterschrieb. In seiner Heimat aber wuchs seine Anerkennung: Schon
1911 wurden zwei Banknoten mit Motiven seiner Bilder (Der Mäher, Der Holzfäller)
bedruckt, 1913 wurde ihm der Ehrendoktor der Universität Basel verliehen. 1916
erhielt er eine Professur an der Ecole des Beaux-Arts in Genf. 1917
veranstaltete das Kunsthaus Zürich eine erste grosse Retrospektive. In seinem
Todesjahr wurde er Ehrenbürger von Genf.
Hodler war eng mit dem Berner Schriftsteller Carl Albert Loosli befreundet,
welcher auch einige Bücher über ihn veröffentlichte.
Am 5. Juni 2007 erzielte Der Genfersee von Saint-Prex aus mit 10,9 Millionen
Schweizer Franken an einer Auktion von Sotheby’s den höchsten Preis, den je
ein Gemälde eines Schweizer Malers erreichte.
Schreiner Johannes Hodler, starb früh an Schwindsucht. Die Mutter, Margarete
Hodler, in zweiter Ehe mit dem Dekorationsmaler Gottlieb Schüpbach verheiratet,
starb 1867 und liess acht Kinder zurück. Ferdinand war der Älteste. 1865 hatte
Ferdinand Hodler als 12-Jähriger die Werkstatt des alkoholkranken Stiefvaters
übernommen und ernährte nun die Familie.
In Thun trat er um 1868 eine Lehre als Ansichtenmaler an. Mit 18, inzwischen Lehrling
des Vedutenmalers Ferdinand Sommer, ging er Ende 1871 nach Genf, malte Firmenschilder
und kopierte Bilder im Musée Rath, wo er schliesslich von Barthélemy Menn entdeckt und dessen
Schüler wurde. In den folgenden Jahren studierte Hodler die Alten Meister und
orientierte sich an den grossen Künstlern seiner Zeit, so etwa an Camille Corot
und Gustave Courbet. 1878/1879 unternahm er eine Reise nach Spanien, wo er sich
u. a. mit den Werken Velázquez auseinandersetzte. 1881 arbeitete er mit anderen
Menn-Schülern am Bourbaki-Panorama des Historienmalers Edouard Castres.
Mitte der 1880er Jahre begann Hodler sich von den künstlerischen Vorbildern seiner frühen
Jahre zu lösen, ab 1885 entstanden Bilder im von ihm entwickelten, Parallelismus genannten
Stil. Im Dezember 1885 hatte er im Genfer Cercle des Beaux-Arts seine erste Einzelausstellung.
Die zweite Soloschau wurde ihm 1887 im Kunstmuseum seiner Heimatstadt Bern ermöglicht.
Sein Sohn Hector wurde 1887 geboren. 1889 heiratete er Bertha Stucki, die Ehe
wurde aber bereits 1891 wieder geschieden.
Mit seinem Gemälde Die Nacht (1889) gelang Hodler der Durchbruch: Die Ausstellung des Bildes
im Musée Rath in Genf, das sich mit Schlaf, Tod und Sexualität beschäftigte, wurde in
letzter Minute verhindert und das Gemälde als sittenwidrig verurteilt. Eine daraufhin privat organisierte
Ausstellung wurde zum grossen Erfolg. Es folgten Ausstellungen und Ehrungen in Paris, München und Venedig.
1892 stellte er im Salon der Rosenkreuzer in Paris das Gemälde Die enttäuschten
Seelen aus und schloss sich dieser Bewegung an. Im Jahr 1897 gewann Ferdinand
Hodler einen Wettbewerb zur Ausschmückung der Waffenhalle des Schweizerischen
Landesmuseums in Zürich, das Thema war Der Rückzug der Schweizer aus der
Schlacht von Marignano im Jahr 1515. Hodlers Entwürfe führten zum grössten
Kunststreit, den es bis zu diesem Zeitpunkt in der Schweiz gegeben hatte, da der
Direktor des Landesmuseums, Heinrich Angst, seine Entwürfe boykottierte und erst
eine Delegation des Bundesrats aus Bern nach Zürich reisen musste, um Hodlers
Werke abzusegnen.
Zwischen 1896 und 1899 erteilte Hodler Zeichen- und Malunterricht am Gewerbemuseum
in Freiburg. Als Schüler hat er vor allem Oswald Pilloud, Hiram Brülhart, Raymond Buchs
und Jean-Edouard de Castella. Am 12. März 1897 gab er einen Vortrag mit Titel Die Mission
des Künstlers vor dem freiburgischen Kunstverein.
An der Weltausstellung in Paris 1900
bekam Hodler die Goldmedaille für drei seiner ausgestellten Werke. Bis 1900
beschickte Hodler über 200 Ausstellungen. Er war jetzt einer der führenden Maler
in Europa, was auch seine bis dahin eher prekäre wirtschaftliche Lage
verbesserte. Noch im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Wiener und der Berliner
Secession, 1904 auch der Münchner Sezession.
1908 lernte Hodler Valentine Godé-Darel (1873–1915) kennen, die seine Geliebte wurde
und mit der er die Tochter Paulette Magnenat-Hodler (1913–1999) hatte. Diese wird
später auch Malerin.
Hodlers späte, expressionistisch anmutende, einfache
Landschaftsgemälde machten ihn auch zu einem der bedeutendsten Maler der
Alpenlandschaft. In Deutschland wurde er 1914 aus fast allen
Künstlervereinigungen ausgeschlossen, als er einen Protestbrief gegen den
Beschuss der Kathedrale von Reims durch die deutsche Artillerie im Ersten
Weltkrieg unterschrieb. In seiner Heimat aber wuchs seine Anerkennung: Schon
1911 wurden zwei Banknoten mit Motiven seiner Bilder (Der Mäher, Der Holzfäller)
bedruckt, 1913 wurde ihm der Ehrendoktor der Universität Basel verliehen. 1916
erhielt er eine Professur an der Ecole des Beaux-Arts in Genf. 1917
veranstaltete das Kunsthaus Zürich eine erste grosse Retrospektive. In seinem
Todesjahr wurde er Ehrenbürger von Genf.
Hodler war eng mit dem Berner Schriftsteller Carl Albert Loosli befreundet,
welcher auch einige Bücher über ihn veröffentlichte.
Am 5. Juni 2007 erzielte Der Genfersee von Saint-Prex aus mit 10,9 Millionen
Schweizer Franken an einer Auktion von Sotheby’s den höchsten Preis, den je
ein Gemälde eines Schweizer Malers erreichte.